Liebe Leser*innen,
seit Anfang des Jahres müssen wir feststellen, dass die Stadt Hamburg bei den vielfältigen Herausforderungen der Obdachlosigkeit auf Vertreibung statt Problemlösung setzt. Unsere Gäste am Mitternachtsbus berichten den ehrenamtlichen Helfer*innen, dass sie regelmäßig von der Polizei kontrolliert und aufgefordert werden, ihren Standort zu verlassen. Diese verschärften Maßnahmen in der Innenstadt führen zur Vertreibung von obdachlosen Menschen. Doch nur weil wir Obdachlosigkeit nicht sehen, ist sie nicht überwunden! Das verdeutlicht auch die Tatsache, dass wir mit dem Mitternachtsbus jede Nacht bis zu 200 Gäste in der Innenstadt erreichen.
Neben dem Mitternachtsbus sind auch unsere Straßensozialarbeiter*innen und das Team im Diakonie-Zentrum für Wohnungslose für obdachlose Menschen da. Hier können sie sich tagsüber aufhalten, aufwärmen, zu Mittag essen, duschen und die Beratung der Sozialarbeiter*innen in Anspruch nehmen. Zusätzlich gibt es medizinische Hilfe für Menschen, die keine Krankenversicherung haben – ausschließlich finanziert aus Spenden. Diese lebenswichtige Unterstützung bietet auch die Praxis Andocken und die Beratungsstelle „Sperrgebiet“.